Werksbesichtigung bei Mack Rides in Waldkirch

Am 30.01.2020 durfte die Klasse R10a des Geroldsecker Bildungszentrums auf Einladung des Marketingleiters Maximilian Röser bei Mack Rides die verschiedenen Phasen des Produktionsprozesses einer Achterbahnschiene live miterleben.

Die Lagerung von Bauteilen mit Hänel-Lift-Paternoster, die CNC-Halle mit den vielen Fräsmaschinen, ein Schweißroboter, sowie der Kuka-Roboter, welcher die Stahlrohre für Diagonalrahmen quetscht und mit einem 40000°C Plasmaschneider die Rohrenden individuell zuschneidet, zeigten den hohen Grad der Automatisierung. Besonders spannend war jedoch die Nullebenfertigung, wo die Rohre und Rahmenteile zu einem Schienenstück im Heftschweißverfahren zusammengefügt werden. Hier sorgt ein Lasertracker für die exakte Positionierung der Schienenrohre und für den Abgleich der realen Schiene mit dem computergenerierten 3D-Modell. Im Anschluss werden immer zwei aufeinanderfolgende Schienenstücke aneinander gesetzt, um die Schienenstöße korrekt zu formen.  Dieses Produktionsverfahren ermöglicht es, die Schiene erstmals im Freizeitpark komplett zusammen zu bauen, ohne weitere Anpassungen vornehmen zu müssen. Die Nullebenenfertigung garantiert ein geschmeidiges Fahrgefühl ohne ungewollte Rucke.

Da die R10a ein ganzjähriges Projekt "Physik der Achterbahnen" im Rahmen ihres naturwissenschaftlichen Regelunterrichts durchführt und somit bereits recht detailliertes Vorwissen und eine längere Fragenliste mitbrachte, wurde die Klasse zusätzlich von dem Maschinenbau-Ingenieur und Layout-Entwickler Joschka Gewald betreut, der die technischen und mathematischen Fragen beantwortete.  Anhand eines interessanten Vortrags mit konkreten Beispielen zeigte Herr Gewald, wie die unterschiedlichen Reibungsenergien (Rollreibung, Radlager, Luftreibung) mathematisch im hauseigenen 3D Mehrkörper-Simulationsprogramm MELD (Mack enhanced layout design tool) abgebildet werden.

 Im Rahmen ihres Projektes erstellt die Klasse R10a ein Arbeitsbuch zur Physik der Achterbahnen und Fahrgeschäfte des Europa Parks. Unterstützt wird die Klasse dabei unter anderem von Frau Prof.  Ann-Marie Pendrill aus Schweden, die weltweit die meisten Fachartikel zur Darstellung von Konzepten und Phänomenen im Physikunterricht an Schulen und Hochschulen anhand von Achterbahnen und Fahrgeschäften publiziert hat.